WANDERN

Winterwanderung zum Waldhotel Elfbuchen

Herkules im Nebel

Die Winterlandschaft hält bei uns im Mittelgebirge oft nur kurz an, da heißt es die Chance nutzen und raus in den Schnee, auch wenn die Sonne mal nicht scheint.

Winterwanderung hinter dem Herkules

Wir starten unsere Winterwanderung am Wanderparkplatz Loipenhaus an der Ehlener Straße (L3298). Der Name des Parkplatzes deutet schon darauf hin, dass hier bei ausreichend Schnee, der Ausgangspunkt zum Langlaufen ist. Eine Wandertafel informiert uns über einen Rundwanderweg von ca. 5 Kilometern Länge, den wir durch einen weiteren Rundweg zum Herkules erweitern können.

Wir folgen zunächst dem Naturpark-Rundweg Nr. 7. Am unteren Ende des Parkplatzes kommen wir an einer weiteren Infotafel vorbei, welche uns über die Loipenstrecken informiert. Wir gehen links den Forstweg entlang und können bei klarer Sicht auf der rechten Seite den Herkules sehen. Nach etwa 200 Metern, vom Parkplatz kommend, erreichen wir das Loipenhaus. Dort folgen wir nach rechts dem Rundweg Nr. 7 durch den lichten Wald. Wo wir den breiten Forstweg verlassen fallen uns alte Kastanien auf. Sie gehörten zu einer alten Allee, die den Herkules mit Burghasungen verbinden sollte.

Nach knapp 500 Metern öffnet sich der Wald wieder. Zur rechten Seite öffnet sich der Blick über eine Kuhweide auf den Ziegenkopf. Wenn wir uns noch weiter nach rechts wenden, können wir den Mast auf dem Turm am Hohen Gras sehen. Wir folgen weiterhin der Nr. 7 und gelangen zum Sichelbachreservoir.

Infotafel zum Langlaufen am Loipenhaus

Eis auf dem Sichelbachreservoir

Winterlandschaft im Wassereinzugsgebiet der Barocken Wasserspiele

Das Sichelbachreservoir wurde als Wasserspeicher angelegt. Hier wird Wasser aus dem Habichtswald über Gräben und Rohre zugeleitet, um es schließlich hinüber zum Herkules-Monument mit seinen weltberühmten Wasserkünsten zu führen. Über das Sichelbachreservoir hinweg können wir ohne Nebel den Herkules sehen. Im Winter bleibt er uns jedoch meist verborgen.

Von nun an folgen wir ein Stück dem Naturpark-Rundweg Nr. 8. Dieser führt uns an einer weiteren Kuhweide auf der einen Seite und dem Damm des Reservoirs auf der anderen Seite entlang. Hinter dem Damm sehen wir ein Gebäude, das Vorwerk Sichelbach. An dieser Stelle standen bereits im Mittelalter mehrere Gebäude, die zum Kloster Weißenstein gehörten. Das Kloster Weißenstein wiederum befand sich an dem Ort, wo heute das Schloss Wilhelmshöhe steht. Wir gehen weiter an der Einzäunung der Kuhweide zur Linken und einem Gehölzstreifen zur Rechten entlang. Links auf der Weide entdecken wir eigenartige Erhebungen. Einige der kreisrunden Wälle haben an einer Seite eine Öffnung. Diese Anlagen dienten im zweiten Weltkrieg der Flugabwehr.

Schließlich öffnet sich der Gehölzstreifen auf der rechten Seite und gibt die Sicht auf das Herkules-Monument frei. An dieser Stelle Gabelt sich der Weg vor einem weiteren Gehölzstreifen und wir nehmen den linken Weg.

Winteridyll im Waldhotel Elfbuchen

Wir setzen unsere Winterwanderung zum Waldhotel Elfbuchen fort und erreichen nach etwa 200 Metern einen Asphaltweg, auf dem der Märchenlandweg, markiert mit einem M, und der Kassel-Steig, markiert mit KS auf blauem Grund, verläuft. Wir gehen nach links weiter, bis sich nach etwa einem halben Kilometer der Weg erneut gabelt. Hier folgen wir dem rechten Weg mit der Beschilderung zum Waldhotel Elfbuchen. Neben der Gaststätte steht ein Aussichtsturm, der 1879 vom Verschönerungsverein zu Cassel errichtet wurde. Dieser war ursprünglich nur von elf Buchen umgeben, sodass man die Aussicht in die Umgebung genießen konnte. Heute haben sich so viele Buchen hinzugesellt, dass es keinen Ausblick mehr gibt. Kurz nach dem Bau des Turms wurde eine einfache Gaststätte errichtet, die 1911 durch eine wetterfeste Hütte ersetzt wurde und heute ein Hotel mit elf Zimmern ist.

Wir kehren hier ein und wärmen uns mit einer heißen Schokolade auf und genießen dazu einen hausgemachten Kuchen. Wenn unser Hunger etwas größer ist, bietet uns die Speisekarte auch feine Wildgerichte mit Wildschwein aus dem Habichtswald. Nach einer entspannten Pause setzen wir unsere Winterwanderung weiter fort und kehren zurück zur letzten Weggabelung. Wir folgen der Beschilderung Richtung Waldgaststätte Silbersee und Silberborn scharf rechts den Weg bergab zur nächsten Kreuzung.

Turm Elfbuchen

Ehemalige Waldgaststätte Silbersee im Schnee

Die Alte Zeche Herkules im winterlichen Habichtswald

Hier treffen vier Wege aufeinander. Wir gehen links weiter und passieren nach etwa 100 Metern auf der linken Seite die Alte Zeche Herkules. Der Waldboden ist hier etwas zerklüftet, ansonsten erkennen wir keine Spuren mehr des Bergbaus. Bis 1903 wurde hier Braunkohle abgebaut und bis nach dem Zweiten Weltkrieg das Steigerhaus als Gaststätte genutzt. Heute befindet sich hier ein Schießstand. Der Habichtswald ist in dieser Gegend durchlöchert wie ein Schweizer Käse, denn es wurde an mehreren Stellen zu unterschiedlichen Zeiten bis in die 1960er Jahre hinein Braunkohle gefördert.

An der nächsten Weggabelung halten wir uns rechts und kommen zur ehemaligen Gaststätte Silbersee. Sie wurde 2020 nach über 70 Jahren geschlossen. Dieses nette kleine Anwesen war eine von vielen Gaststätte, welche die Großstädter nach dem zweiten Weltkrieg aus den Trümmern in die Natur lockte.

Wir gehen an der ehemaligen Gaststätte vorbei und stoßen wieder auf den Kassel-Steig, der hier mit der Extratour H3 des Habichtswaldsteigs verläuft. Wir folgen der Beschilderung geradeaus in Richtung Bus Herkules und Hohes Gras. Links von uns plätschert und rauscht die Ahne.

Winterzauber in der Kastanienallee

Seit den heißen Sommern in den Jahren 2018 bis 2020 und dem damit verbundenen massiven Borkenkäferbefall ist der Wald hier sehr licht. Trotz Frost und Schnee können wir jedoch erkennen, dass die Natur sich die Flächen zurückerobert. Brombeeren beranken als erstes den kahlen Waldboden. Die wintergrünen Blätter bieten dem Wild bei Frost und Schnee Nahrung. Später besiedeln Birken und Erlen die Fläche, die auch schon eine stattliche Höhe erreicht haben.

Von der ehemaligen Gaststätte Silbersee sind wir bereits etwa 500 Meter gelaufen bis der Wald in Weiden übergeht. Etwa hier beginnt die Kastanienallee. Die Rosskastanien wurden 1932 gepflanzt und sind mittlerweile brüchig geworden, einige von ihnen fehlen ganz. Hessenforst hat vor einigen Jahren ein Projekt ins Leben gerufen, um die historischen Alleen im Habichtswald zu erhalten und, wo nötig, wiederherzustellen. Jetzt im Winter bilden die alten Bäume mit ihren dicken Knospen einen starken Kontrast zum Schnee. Sobald sich im Mai die ersten Blüten an den Kerzen öffnen, duftet und summt es in der Allee.

Nach knapp 200 Metern kreuzt die Hauptroute des Habichtswaldsteigs unseren Weg. Wir folgen jedoch weiter der Extratour H3 in Richtung Hohes Gras und Essigberg. Nach weiteren 200 Metern verlassen wir die Kastanienallee nach links den Berg hinauf. Hier stehen noch einige grüne Fichten, dicht bedeckt mit Schnee. Schließlich erreichen wir wieder das Loipenhaus und beenden unsere Winterwanderung zum Waldhotel Elfbuchen am Ausgangspunkt.

Infos zur Winterwanderung zum Waldhotel Elfbuchen

Start / Ziel: Parkplatz Loipenhaus

Distanz: ca. 7,0 Kilometer
Höhenmeter: ca. 100 Meter
Schwierigkeit: mit Winterausrüstung (Werbung s.u.) ist die Tour leicht zu bewältigen

Anreise mit dem Auto: Wanderparkplatz Loipenhaus
Anreise mit ÖPNV: Bushaltestelle Loipenhaus

Einkehr: Waldhotel Elfbuchen

Winterausrüstung

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Einen weiteren Tipp für eine Winterwanderung findest du hier: Winterwanderung Zierenberg.